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Borreliose durch Zecken- Wie kann ich mich schützen?

Von Dr. med. Robert Kasten
Zecken zählen zu den Spinnentieren und haben einen mehrstufigen Entwicklungszyklus. Zunächst schlüpfen Larven aus den Eiern, dann entwickeln sich Nymphen und schließlich erwachsene Tiere. Für jeden Übergang zum nächsten Zustand benötigen die Zecken eine Blutmahlzeit, die sie aus Säugetieren oder Vögeln saugen. Auch Menschen zählen zu ihren Opfern.

Zecken übertragen unter anderem die Erkrankungen Borreliose und eine Form der Hirnhautentzündung, die Frühsommermeningoenzephalitis (FSME). Letztere wird durch Viren hervorgerufen und kommt vorwiegend in bestimmten Regionen, wie zum Beispiel in Bayern oder in Österreich vor. Man kann ihr mit einer Impfung vorbeugen. Die Borreliose stellt eine völlig andere Erkrankung dar. Sie wird durch Bakterien verursacht und kann mit Antibiotika geheilt werden. Die Borreliose tritt in Rheinland-Pfalz und in Hessen flächendeckend auf.

Eine frühe Form der Borreliose stellen die Wanderröte, Erythema migrans genannt, und die akute Nervenborreliose dar. Acht bis neun von zehn Patienten mit einer Borreliose zeigen zu Beginn eine Wanderröte. Diese Rötung tritt einige Tage bis Wochen nach einem Zeckenstich auf. Die Rötung ist oft kreisförmig und juckt oder brennt nicht. Manchmal treten Allgemeinerscheinungen wie leichtes Fieber, eine Bindehautentzündung, Kopf- Gelenk- oder Muskelschmerzen und Lymphknotenschwellungen auf. Wenn die Borreliose das Nervensystem betrifft, zeigen sich schmerzhafte Nerven- und Hirnhautentzündungen sowie Lähmungen der Gesichtsnerven.

Die häufigste Späterkrankung einer Borreliose ist die Lyme-Arthritis, welche durch eine Schwellung eines oder mehrerer großer Gelenke gekennzeichnet ist. In den meisten Fällen ist ein Kniegelenk betroffen. Auch die Haut kann Spätschäden einer Borrelieninfektion aufweisen. Hierbei verdünnen sich die Haut und und das Unterhautgewebe, bis zu einem Zigarettenpapier-dünnen Erscheinungsbild. Der Fachbegriff hierfür lautet: Acrodermatitis chronica atrophicans Herxheimer. Die meisten Borrelienerkrankungen können mit Antibiotika geheilt werden. Da sich die Bakterien nur langsam vermehren und die Arzneimittel vorwiegend in der Vermehrungsphase wirken, muss die medikamentöse Behandlung länger als üblich erfolgen.

Das Infektionsrisiko bei einem Zeckenstich steigt mit der Dauer des Saugens, deshalb sollten Zecken möglichst rasch entfernt werden. Wenn das innerhalb von zehn Stunden geschieht, reduziert sich das Infektionsrisiko deutlich. Deshalb ist das Absuchen des Körpers und die frühzeitige Zeckenentfernung von großer Bedeutung. Die Nymphen gelten als Hauptüberträger der Borreliose, da sie mit etwa 1,5 mm noch ziemlich klein sind und deshalb oft erst spät entdeckt werden. Sie treten zudem häufiger als erwachsene Zecken auf. In den meisten europäischen Regionen liegen die durchschnittlichen Infektionsraten für die Borreliose bei 10 bis 20%. Allerdings können sich die Infektionsraten selbst zwischen nur wenige Meter voneinander entfernten Gebieten unterscheiden und sind abhängig vom Entwicklungsstadium der Zecke: Erwachsene Spinnentiere sind zu etwa 20% mit Borrelien infiziert, Nymphen zu 10% und Larven nur zu ca. 1%.

Zecken lieben Schatten und Feuchtigkeit. Hitze, direkte Sonne und Wind mögen sie hingegen gar nicht. Deshalb bevorzugen sie waldreiche, buschige Zonen mit viel Laubstreu und vielen Wirtstieren, wie Mäuse, Kaninchen, Igel und Vögel. Borrelien-verseuchte Zecken finden sich zum Beispiel häufig in naturnahen Gärten, Stadtparks sowie in Pilz- und Beerensammelplätzen. Ein gemähter Rasen in der Sonne hingegen birgt praktisch kein Risiko. Lange Hosen und die Verwendung von speziellen Sprays oder Lotionen, die zum Beispiel den Wirkstoff Icaridin enthalten, erhöhen die Sicherheit zusätzlich.

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